WD Austerity 2-10-0 Class

Neben den Lokomotiven der Austerity 2-8-0 Class des War Department wurden zwischen 1943 und 1945 auch 150 Exemplare der Austerity 2-10-0 Class gefertigt.

Bei der um eine Achse verlängerten Version wurde im Gegensatz zu der 2-8-0 der Achsdruck mit 13,5 t sehr klein festgelegt wurde, um auch Notbrücken und Strecken mit behelfsmäßigem Unterbau befahren zu können.

Wie auch bei der 2-8-0 Variante bestanden nur die Radsterne der Triebachsen aus Stahlguss, während die der anderen Achsen wegen der starken Belastung der englischen Stahlwerke aus normalem Guss hergestellt werden mussten. Die Maschinen waren mit Vakuum- und Westinghousebremsen ausgestattet. Ferner konnten diese Maschine mit Oelfeuerung versehen werden. Die Triebachsen waren ohne Spurkranz, die Endachsen mit geschwächten Spurkränzen versehen, während die zweite und vierte Kuppelachse seitenverschiebbar waren. Die Tender waren vierachsig ohne Drehgestelle ausgeführt, wiesen aber einen Achsdruckausgleich zwischen je zwei Achsen auf.
Ihrer sehr vereinfachten und materialsparenden Bauweise wegen prägte Robert Riddles, der Konstrukteur der Maschinen, für seine Kriegsloks den Begriff Austerity (Einfachheit bzw. Sparsamkeit).

Sie bekamen ursprünglich Nummern ab 73000. Nach dem Krieg verblieben 103 Maschinen in den Niederlanden, 16 kamen nach Griechenland und vier nach Syrien. Die British Railways kaufte 25 der Maschinen und setzte diese vorwiegend in Schottland ein. 1962 wurden die letzten stillgelegt.

Zehn der Maschinen sind erhalten geblieben.

Neben den Lokomotiven der BR Standard Class 9F waren dies die einzigen jemals in Großbritannien gebauten Maschinen mit der Achsfolge 2-10-0.

Bilder

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Eine WD 2-10-0 unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg noch vor der Gründung von British Railways im Einsatz in Great Chesterford.
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90765 mit einem Güterzug in Grangemouth 1961.
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90774 in Stirling 1961.
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90773 im Bahnbetriebswerk Grangemouth 1962.
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90751 ist hier im Jahre 1963 mit zwei Class 17 zu sehen.
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Die Longmoor Military Railway behielt Lokomotiven zum Zwecke des Trainings von Soldaten. Hier ist 600 Gordon im Jahre 1965 zu sehen.
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Eine stark germanisierte WD 2-10-0 in Thessaloniki, Griechenland 1980.
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Eine der in die Niederlande exportierten WD 1981 in Utrecht.

Modelle

DJH hat einen Bausatz für Nenngröße 00 im Programm.

Quellen

Schweizerische Bauzeitung vom 23.3.1946

Weblinks

https://en.wikipedia.org/wiki/WD_Austerity_2-10-0 - Eintrag in der englischen Wikipedia
http://grahammuz.com/2014/08/31/talking-stock-30-the-1948-locomotive-exchanges-from-the-freight-perspective/ – Blogeintrag zu WD-Lokomotiven in der Southern Region

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