
Die Mitarbeiter im äußeren Dienst (uniform staff) einer Eisenbahngesellschaft waren immer uniformiert oder zumindest mit einem Dienstabzeichen versehen.
Die Bekleidung der Bahnbediensteten sollte einerseits vor Witterung, Schmutz und mechanischen Einflüssen schützen, zum anderen die Stellung ihrer Träger im sozialen Gefüge verdeutlichen (Autorität, Respekt, Folgeleistung). Vor allem aber war sofort erkennbar zu welcher Gesellschaft der Träger der Uniform gehörte.
Im Gegensatz zu den meisten Ländern auf dem Kontinent, bekamen die britische Bahnbediensteten früher die Uniform kostenlos zur Verfügung gestellt.
Nach einem vom Board of Trade 1912 für das Jahr 1907 veröffentlichten Bericht über die Lohnverhältnisse und Arbeitszeit der englischen Eisenbahnen erhielten 204.237 erwachsene und 15.915 jugendliche Bedienstete (darunter fast sämtliche Güterzugschaffner und Bremser, Weichensteller, Personenzugschaffner, Lokomotivführer und Lokomotivheizer, ferner mehr als 90% der Rangierer und Gepäckträger, sowie ein großer Teil der Werkführer, Rollfuhrbedienstete und Güterabfertiger) freie Uniform oder sonstige Dienstkleidung.
Im Laufe der Zeit änderten sich die Uniformen einer Gesellschaft immer wieder mal. Auch hier gab es gewisse Modetrends. Ein besonderer Einschnitt war wohl die Einführung von Uniformen für weibliche Mitarbeiter, die während des ersten Weltkrieges notwendig wurde, weil einfach nicht mehr genügend männliche Mitarbeiter zur Verfügung standen. Das Bild rechts zeigt eine Fahrkartenkontrolleurin der Lancashire and Yorkshire Railway während des ersten Weltkrieges.
Siehe auch
Bilder
![]() Zwei Stationsvorsteher der North Eastern Railway um 1910. |
![]() Weibliche Bahnbedienstete der London, Brighton and South Coast Railway 1917. |
Quellen
"Enzyklopädie des Eisenbahnwesens", Freiherr von Röll, Band 3., Wien 1912
Weblinks
http://www.gwr.org.uk/liveriesuniforms.html — Uniformen der Great Western Railway