LNWR Greater Britain Class
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Die zehn von 1892 bis 1894 gebauten Dampflokomotiven der Greater Britain Class der London and North Western Railway (LNWR) wurden von Francis William Webb konstruiert. Die Maschinen mit der sehr seltenen Achsfolge 2-2-2-2 waren Dreizylinder-Verbundlokomotiven, mit einem innenliegenden Niederdruckzylinder, dessen Kolben auf die gekröpfte Niederdruckachse arbeitete, und zwei außenliegenden Hochdruckzylindern, deren Kolbenbewegungen auf die Hochdruckachse übertragen wurden. Die Greater Britain Class war eine Weiterentwicklung der bereits früher von Webb konstruierten Verbund-Lokomotiven mit der Achsfolge 2-2-2-0.

Die Maschinen waren ursprünglich alle in der LNWR-Standardfarbe Blackberry Black (Brombeeren-schwarz) lackiert. Anlässlich des diamantenen Thronjubiläums von Königin Victoria erhielten 1897 die Nr. 2053 Greater Britain eine scharlachrote und die Nr. 2054 Queen Empress eine weiße Lackierung mit lavendelfarbenen Zierlinien und königlichem Wappen.

Queen Empress

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Die Lokomotive Queen Empress mit der Nummer 3435 ging 1893 auf große Reise und war von Mai bis Oktober zu Gast auf der Weltausstellung in Chicago (Chicago World's Fair). Dort bekam sie die Goldmedaille für exzellente Verarbeitung. Danach fuhr sie von Chicago nach New York. Das Bild rechts zeigt sie bei der Ankunft in New York Central Station. Ungewöhnlich für britische Lokomotiven war die große Lokomotivlampe, die angebracht werden musste, damit sie auf den amerikanischen Strecken fahren durfte.
Nach ihrer Rückkehr ins Königreich bekam sie im Januar 1894 die Nummer 2054 und 1897 wurde sie anlässlich des diamantenen Thronjubiläums von Königin Victoria weiß lackiert mit lavendelfarbenen Zierlinien und königlichem Wappen (Bild unterhalb).

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Das Bild stammt aus dem Bildarchiv des DigitaltMuseum in Schweden, eine höhere Auflösung finden Sie hier.

Die Lokomotive Nr. 2053 Greater Britain erhielt damals eine scharlachrote Lackierung, ebenfalls mit königlichem Wappen.

LNWR John Hick Class

Francis William Webb baute anschließend von 1894 bis 1899 weitere zehn fast baugleiche Maschinen, die John Hick Class. Die erste Maschine mit dem Namen John Hick hatte die Nummer 20 (Bild rechts oben).

Die Lokomotiven beider Baureihen erwiesen sich allerdings als sehr unzuverlässig und Webb's Nachfolger George Whale stellte zwischen 1906 und 1912 alle außer Dienst.

Modelle

Die Firma Micromodels fertigte 1953 einen Kartonmodellbogen im Maßstab 1:200. London Road Models produziert einen Bausatz in Nenngröße 00.

Bilder

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LNWR Greater Britain Class - Nr. 2053 "Greater Britain", 1892
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LNWR John Hick Class - Nr. 1535 "Henry Maudslay", 1898.
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Eine John Hick Class um 1895.
Das Bild stammt aus dem Bildarchiv des DigitaltMuseum in Schweden, eine höhere Auflösung finden Sie hier.

Quellen:

  • DINGLERS Polytechnisches Journal, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger in Stuttgart. Jahrg. 74, Bd. 287, Heft 2. Stuttgart, 13. Januar 1893.
  • Locomotive Engineering, New York, Februar 1894
  • British locomotive catalogue 1825-1923, Vol.2B Moorland, 1979

Weblinks

https://en.wikipedia.org/wiki/LNWR_Greater_Britain_Class
https://en.wikipedia.org/wiki/LNWR_John_Hick_Class
http://www.lnwrs.org.uk/PassClassLocos/pass_class_menu.php?display_class_details=wgbr — Greater Britain Class
http://www.lnwrs.org.uk/PassClassLocos/pass_class_menu.php?display_class_details=wjhk — John Hick Class
http://traders.scalefour.org/LondonRoadModels/locos-tenders-chassis/lnwr/ — London Road Models

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