Die Dampflokomotiven der LMS Royal Scot Class mit der Achsfolge 4-6-0 wurden 1927 und 1930 gebaut. Ihre drei Zylinder hatten separate Heusingersteuerungen (in UK nach dem Niederländer Walschaerts benannt). Die zylindrischen Kessel wurden so groß gebaut, wie es die damals zulässige Fahrzeugumgrenzung gerade noch erlaubte.
1935 entstand aus Teilen der erfolglosen Hochdrucklokomotive LMS 6399 Fury die 6170 British Legion. Sie diente als Vorbild der später umgebauten Royal Scots.
1942 entschied man sich, statt neue Lokomotiven zu bauen, alle 70 Royal Scot Class umzubauen. Zwischen 1942 und 1956 bekamen sie einen neuen konischen Kessel, teilweise neue Zylinder und Rahmen. Nach dem Umbau nannten sich die Lokomotiven dann Rebuilt Royal Scot Class.
Das Bild rechts oben stammt aus dem Bildarchiv der ETH Zürich, eine höhere Auflösung finden Sie hier.
Die beiden Lokomotiven (4)6100 Royal Scot und (4)6115 Scots Guardsman sind erhalten. Letztere machte Karriere im Dokumentarfilm Night Mail aus dem Jahre 1936.
Royal Scot auf Tour in Nordamerika
Im Jahr 1933 wurde die Lokomotive ausgewählt, um auf der Weltausstellung in Chicago ausgestellt zu werden. Um eine neuere Maschine zu schicken, tauschte die LMS einfach die Identitäten bzw. Nummer der Lokomotiven. So ging die 1930 gebaute No. 6152 The King's Dragoon Guardsman als die drei Jahre ältere No. 6100 Royal Scot zusammen mit acht Personenwagen auf die Reise. Der Zug war von Mai bis November 1933 in Chicago auf der Weltausstellung zu bewundern. Im Anschluss daran reiste der Zug quer durch die USA und Kanada und überquerte sogar die Rocky Mountains.
Die Bilder zeigen den Zug am 2. Mai 1933 in Ottawa.
Während der Weltausstellung besuchten über zwei Millionen Besucher den Zug und auf seiner Fahrt durch Nordamerika legte über 18.000 km zurück.
Wieder zurück in Großbritannien behielten die beiden Loks ihr falsche Identität. Daher ist die erhaltene 6100 in Wahrheit die 6152.
Modelle
Modelle in Nenngröße 00 gab und gibt es von vielen Herstellern: Airfix, Bachmann, Dapol, Hornby, Mainline und Wrenn.
Rivarossi produzierte von 1977 bis 1980 Modelle der 6100 und 6140 nominell im Maßstab 1:80, wobei der Längenmaßstab 1:84 und der Durchmesser der Räder sogar 1:87 war.
Kitmaster produzierte früher einen Bausatz in TT3. Vom Atlas Verlag gibt es ein Standmodell im Maßstab 1:100 (Bild) und Graham Farish hat Modelle in N. Seit 2015 gibt es auch ein Standmodell in der Sammelserie Great British Locomotives in 00.
Bilder
Royal Scot 6100 Das Bild stammt aus dem Bildarchiv des DigitaltMuseum in Schweden, eine höhere Auflösung finden Sie hier. |
Royal Scot 6100 Das Bild stammt aus dem Bildarchiv des DigitaltMuseum in Schweden, eine höhere Auflösung finden Sie hier. |
No. 6126 Das Bild stammt aus dem Bildarchiv des DigitaltMuseum in Schweden, eine höhere Auflösung finden Sie hier. |
No. 6162 Das Bild stammt aus dem Bildarchiv des DigitaltMuseum in Schweden, eine höhere Auflösung finden Sie hier. |
Die No. 6137 Vesta in 1928. |
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Die 1935 gebaute 6170 British Legion. |
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Führerstand einer Royal Scot. |
Die Lokfront der 6100 Royal Scot mit Schweinwerfer und Glocke, während ihrer Zeit in den USA 1933. |
Quellen und Weblinks
https://en.wikipedia.org/wiki/LMS_Royal_Scot_Class
https://en.wikipedia.org/wiki/LMS_Royal_Scot_Class_6170_British_Legion — 6170 British Legion
https://de.wikipedia.org/wiki/Night_Mail — Dokumentarfilm "Night Mail"
http://www.youtube.com/watch?v=-WO7JxYlhOM — Film "Night Mail" (bei Youtube)
https://www.brightontoymuseum.co.uk/index/The_Royal_Scot_in_America,_1933 — Royal Scot in USA 1933