Rich kids had Hornby Dublo, poor kids had Triang.
Hornby Dublo war ein Modellbahn-System aus einfachen Materialien, welches von 1938 bis 1964 produziert wurde. Es war damals sehr populär, aber einen guten Ruf als sammelbare Modellbahn hat Hornby Dublo bis heute halten können. Es ist auch noch heutzutage unter Sammlern sehr bekannt und ein beliebtes Sammelthema. Die Lokomotiven hatten Druckguss-Körper, die Güter- und Personenwagen waren dagegen aus lithographierten Weißblech. Gebäude wurden aus Holz gefertigt. Das Schienen bestanden ebenfalls aus Weißblech, nur das Electric-Gleis hatte eine Mittelschiene zur Stromabnahme. Jede Lokomotive war auf der Unterseite mit zwei Kontakten ausgestattet.
Die Geschichte von Hornby Dublo
Zur allgemeinen Geschichte von Hornby siehe Hauptartikel Hornby.
Nach der Gründung von Meccano im Jahr 1901 durch Frank Hornby begann die Firma 1920 Spielzeugeisenbahnen der Spur "0" herzustellen. Ganze 18 Jahre später wurde Hornby Dublo Spur "00" mit Uhrwerk-und Elektroantrieb ins Leben gerufen. Genannt werden die wichtigsten Ereignisse von Hornby Dublo in der Zeit zwischen 1938 bis 1965.
1938
Die Markteinführung von zwei 00-Systemen (Uhrwerk und Electric) begann durch die Veröffentlichung in der Septemberausgabe des Meccano-Magazins. Die ersten Lokomotiven im Sortiment bestanden aus einem attraktiven Modell einer LNER A4 4-6-2 4498 Sir Nigel Gresley und einer LNER N2 0-6-2T, welche in den Lackierungen aller großen vier Eisenbahngesellschaften der damaligen Zeit produziert wurden. Personenwagen und einige Güterwagen wurden sowohl in Sets als auch einzeln ausgeliefert.
1939
Die ersten der beliebten Kesselwagen kamen zusammen mit einer Reihe von Spezialwagen, einem Holzbahnhof, einem Stellwerk und einem Güterschuppen auf den Markt. Handbetätigte Signale und Weichen wurden als letzte neue Produkte eingeführt, bevor die Produktion für die Dauer des Zweiten Weltkrieges eingestellt wurde.
1940
Durch die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges wurden alle neuen Produktionspläne auf Eis gelegt, nur der verbleibende Bestand konnte mit der Veröffentlichung überarbeiteter Preislisten weiter verkauft werden.
1941
Die Spielzeugproduktion an der Binns Road wurde geschlossen und die Produktion des Uhrwerk-Systems eingestellt, welches nicht so populär war wie die elektrische Version. Die Serviceabteilung wurde ebenfalls geschlossen.
1942
Der Verkauf von Hornby Dublo endet im Januar.
1946
Die übrig gebliebenen Vorkriegsbestände sowie fertiggestellte Modelle aus Vorkriegskomponenten wurden zu überlebenden Einzelhändlern nach Ende des Zweiten Weltkrieges geschickt.
1947
Neue Hornby-Dublo-Modelle wurden im Dezember angekündigt und die ersten Nachkriegsmodelle vor Weihnachten veröffentlicht. Lokomotiven und Wagen erhielten die automatischen Peco-Kupplungen.
1948
Das erste Nachkriegs-Dampflok-Modell war die LMS 4-6-2 Duchess of Atholl mit dazugehörigen Personenwagen vom Typ Stanier, welche erstmalig für Hornby Dublo durchsichtige Fenster hatten.
1949
Neue Motoren mit geteilter Magneteinheit und Entstörung wurden eingeführt. Außerdem wurde die erste Entkupplungsschiene als Teil des neuen Hornby-Dublo-Gleises auf den Markt gebracht.
1950
Bahnhofsgebäude und Signal Box Stellwerke aus Aluminium ersetzen die früheren Versionen aus Holz.
1951
Der Koreakrieg bedeutete die fast völlige Stilllegung der Produktion zum zweiten Mal in der Geschichte von Hornby Dublo.
1952
Sets aus Druckguss – Bahnpersonal und Passagiere – kamen in den Handel. Neu waren auch die elektrisch angetriebenen Weichen und Signale, eine Lademaß-Lehre und ein Aufgleisgerät.
1953
Im April erfolgte die Änderungen der Lackierungen der Hornby-Dublo-Modelle in den Farben von British Railways. Zur gleichen Zeit wurden die LNER A4 Sir Nigel Gresley sowie die LMS Duchess of Brunswick umbenannt in Silver King und Duchess of Montrose. Diese und die LNER N2 0-6-2T, anfangs in BR matt-schwarz, bekamen eine Glanzoberfläche. Die Personenwagen erschienen jetzt in der Farbgebung Crimson & Cream, bei den Güterwagen gab es eine Mischung aus grau und braun. Große Gleisradien und der erste Bahnübergang standen nun ebenfalls zur Verfügung.
1954
Die Einführung der BR Standard Class 4MT 2-6-4T (Bild Anzeige rechts) war ein sofortiger Erfolg und die vorhandenen Lokomotiven erschienen sowohl in glänzend- wie auch matt-schwarz. Die ersten vollständig aus Druckguss bestehenden Güterwagen erschienen zusammen mit weiteren Suburban-Wagen, im Gleissortiment kam eine Kreuzung dazu.
Das Bild rechts zeigt eine Werbeanzeige mit der Ankündigung der o.g. BR Standard Class und stammt von Grace's Guide to British Industrial History
1955
Die Tankwagen "Vacuum Oil" in Rot und "Shell Lubrication Oil" in Gelb wurden herausgebracht.
1956
Neue Personenwagen mit transparenten Fenstern ersetzten die früheren Versionen. Als letzter Weißblechgüterwagen kam ein offener Tube Wagon mit langem Achsstand auf den Markt.
1957
Eine der beliebtesten Lokomotiven, die GWR 4-6-0 Bristol Castle, wurde ins Sortiment aufgenommen. Die Personenwagen bekamen die Farben Chocolate & Cream zusammen mit dem Restaurant-Wagen.
Auf aktuelle Änderungen in der Farbgebung im realen Leben reagierte man mit der Lackierung in Kastanienbraun.
Für zusätzlichen Spielwert wurden eine Drehscheibe und eine TPO-Poststation neu angeboten. Rechtzeitig zu Weihnachten kamen von Hornby Dublo auch Spielzeugautos in die Läden. 1957 war auch das Jahr, in dem zwei Canadian-Pacific-Sets nach Kanada exportiert wurden. Der kommerzielle Erfolg blieb jedoch aus.
1958
Der Kornwagen war der erste, welcher in Kunststoff produziert wurde, und er läutete eine Flut von Polystyrol-Wagen in den nächsten sechs Jahren ein.
Zum ersten Mal seit 1938 wurden zwei neue Lokomotiven angekündigt. Dies waren die LMS 8F 2-8-0 und der English Electric Typ 1 Bo-Bo Diesel, wobei letztere sowohl die erste Diesellok als auch die erste Kunststoff-Körper-Lok von Hornby Dublo war. Allerdings erschien letztere erst 1960. Ferner gab es neu farbige Lichtsignale, und die Identität Mallard ersetzte die Silver King beim Modell der LNER A4.
1959
Ein Zwei-Schienen-System auf Kunststoffgleisen mit der extra dafür neu entworfenen Dampflok R1 0-6-0T und neue grüne Personenwagen wurden vorgestellt. Weitere Zwei-Schienen-Versionen vorhandener Modelle entstanden, so z.b. die LNER A4 Golden Fleece, die GWR Castle Denbigh Castle und die LMS Duchess City of London. Dazu erschienen die ersten Kunststoffgebäude sowie Zubehör aus Kunststoff. Die Gebäude wurden so entwickelt, das man eine Innenbeleuchtung einbauen konnte.
Als neues Fahrzeug entstand der Breakdown Crane voll aus Druckguss. Alles wurde in dem neuen 48-seitigen Hornby-Dublo-Buch "Book of Trains" dokumentiert.
1960
Der Chlor-Tanker war der erste Wagen mit "Super-Detail"-Chassis. Des Weiteren wurde die Herausgabe von "Super-Detail"-Personenwagen und mit ihnen die unpopulären Kunststoffkupplungen bekanntgegeben.
Im Herbst wurden der Ringfield-Motor und weitere Umbenennungen und Umnummerierungen von Lokomotiven bekannt gegeben. Die Diesellok Typ 5 Co-Co und Rangierlok 0-6-0DM wurden ebenfalls angekündigt.
1961
Die Kunststoff-Pullman-Wagen kamen im Frühjahr heraus, außerdem zwei neue Lokomotiven: Die Diesellok Metro-Vic Co-Bo und die wieder aufgebaute Bulleid West Country als Barnstaple und Dorchester. Im Drei-Schienen-System produzierte man als Ersatz für die Duchess of Montrose die kastanienbraune City of Liverpool.
1962
Hornby Dublos erster und einziger Triebwagen kam auf den Markt. Die Co-Co-Diesellokomotive wurde zu einer Deltic mit den Namen Crepello und St. Paddy. Die Reihe der "Super-Detail"-Personenwagen wurde fortgesetzt; ebenso die der Güterwagen, unter anderem mit einem dreiachsigen Milchtankwagen, Drehgestell-Kesselwagen und einem roten Packwagen.
Während das Tri-ang-System massiv ausgebaut wurde, stagnierte es bei Hornby Dublo.
1963
Nach einem schweren Fall der Aktien von Meccano wurde die Lage verzweifelter. Es gab einen Versuch, mit billigen Starter-Sets die Vorherrschaft am Markt wieder zu erlangen. Spätere Produktneueinführungen waren weitere Speisewagen, der LMS Stove-R und ein Trichter-Wagen.
1964
Auf der Suche nach einer sicheren Zukunft übernahm Lines Bros. die Meccano Ltd., es entstand die Lines Group. Die Produktion von Hornby Dublo hatte zu diesem Zeitpunkt bereits aufgehört, als letztes wurde eine Elektrolok AL1 Bo-Bo (nur im Zweileiter-System) und ein Schienenreinigungswagen herausgebracht.
1965
Es kam zum Zusammenschluss von Hornby Dublo und Tri-ang. Die Werkzeuge wurden an G&R Wrenn verkauft, nur der Name Hornby überlebte in Form von Hornby Tri-ang.
Hauptartikel: Hornby
Später
In den 1990er Jahren wurde dann die Produktion von Hornby-Dublo-Artikeln durch Wrenn eingestellt.
Hauptartikel: Wrenn