Great Western Railway (GWR)
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Dieser Artikel behandelt die 1833 bis 1947 bestehende Great Western Railway, nicht die seit 2015 existierende Great Western Railway (train operating company).

Die Great Western Railway wurde 1833 gegründet. Isambard Kingdom Brunel wurde als Chefingenieur eingestellt und mit dem Bau der Eisenbahn beauftragt. Er verlegte ab 1836 Gleise mit 7 Fuß ¼ Zoll bzw. 2140 mm Spurweite (Breitspur). Das erste Teilstück wurde 1838 eröffnet. Das Netz der GWR wurde im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut und ging bis Birmingham, South Wales und Cornwall und war 1914 bereits 4840 km lang. Im Laufe der Zeit wurden auch andere Gesellschaften, wie beispielsweise die Bristol and Exeter Railway und einige andere, kleinere Gesellschaften, wie die Monmouthshire Railway absorbiert.

Da die meisten anderen Eisenbahngesellschaften aber bereits eine Spurweite von 1435 mm verwendeten, mussten teilweise Dreischienengleise verlegt werden, damit auch Züge anderer Gesellschaften diese benutzen konnten. Vor allem an Bahnhöfen, die mehrere Gesellschaften nutzten, war dies notwendig.

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1846 entschied eine extra eingesetzte Royal Commission, dass trotz einer Reihe von Vorzügen der Breitspur, doch Wirtschaftlichkeit und Einheitlichkeit höher zu bewerten seien. Daraufhin wurde der Umbau aller breiteren Strecken auf die mittlerweile auch in Europa und Übersee gängige Standardspur von 1435 mm angeordnet.
Nach und nach wurden die Strecken umgespurt. Der letzte Breitspurzug der GWR fuhr trotzdem erst am 20.5.1892 (Bild). Zu sehen sind auch sogenannte Convertible Coaches, die nach der Umspurung auf Normalspurdrehgestelle umgesetzt werden konnten.

Besonders zu erwähnen sind einige bemerkenswerte Kunstbauten, wie die Maidenhead-Brücke über die Themse und die Wye-Brücke zu Chepstow. Der berühmte 7 km lange Severn-Tunnel wurde 1886 eröffnet und verkürzte die Verbindung zwischen London und Süd-Wales um 24 km. Innerhalb Londons ist der Bahnhof Paddington ein Symbol für die GWR. Er ist der Endpunkt der Great Western Main Line.

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Die GWR vor 1923

Ein für die Zeit um 1900 typisches Bild auf einem GWR-Bahnhof. Eine GWR 455 Class 2-4-0T Dampflok mit vier Personenwagen an der Bugle Station in Cornwall. Sind die Personenwagen hier noch zweiachsig und relativ kurz, entstanden schon bald die längsten Personenwagen Großbritanniens.

Da die GWR anfangs als Breitspurbahn konzipiert war, hatte sie ein größeres Lichtraumprofil, welches Sie auch nach der Umspurung nutzen konnte. So entstanden ab 1904 70 Fuß (21 m) lange Personenwagen. Das britische Lichtraumprofil erlaubte höchstens 57 Fuß (17 m). Auch in der Breite hatte die GWR rund 20 cm mehr Spielraum.

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70 Fuß Third Class Corridor Coach, um 1913.

Die GWR ab 1.1.1923

Die GWR war die drittgrößte der Big Four und die einzige Gesellschaft, die nach dem Grouping 1923 unter der gleichen Bezeichnung weiter existierte. Um 1923 wurden ihr die kleineren Gesellschaften in ihrem Einzugsbereich, unter anderem die Barry Railway, die Cambrian Railways, die Cardiff Railway, die Midland and South Western Junction Railway, die Rhymney Railway und die Taff Vale Railway, zugeschlagen wurden. Das war aber ein mehrjähriger Prozess, ebenfalls untypisch für das Grouping

Verstaatlichung

Die GWR ging 1948 in die Western Region von British Railways auf.

Dampflokomotiven

Die ersten Lokomotiven der GWR waren die GWR Star Class, die von Robert Stephenson & Co gebaut wurden.
Ab 1843 wurden die Lokomotiven in den eigens errichteten Werkstätten, den Swindon Railway Works gebaut.

Hauptartikel: Dampflokomotiven der GWR

Die GWR war sehr konservativ im Lokomotivbau, siehe GWR 4-6-0. Aber bereits frühzeitig machte sich die GWR mit namhaften Zügen und Lokomotiven berühmt, z.B. mit der City of Truro, die im Jahre 1904 100 mph erreichte und in den folgenden Jahren von der GWR werbewirksam vermarktet wurde.

Triebwagen

Die ersten Dampftriebwagen kamen 1902 zum Einsatz und ab 1934 wurden auch Dieseltriebwagen verwendet.
Ab 1911 experimentierte man zudem auf der Strecke zwischen Windsor nach Slough auch mit benzinbetriebenen Triebwagen. Der Triebwagen hatte einen 40 PS starken Maudslay-Benzinmotor und bot Platz für 44 Fahrgäste. Er konnte 400 km zurücklegen ohne nachzutanken.

Personenwagen

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Hauptartikel: Personenwagen der GWR

Pullman-Wagen

Die GWR war die letzte der großen Gesellschaften die Pullman-Wagen einsetzte. Erst 1929 wurden sieben Pullman-Wagen angeschaft, die aber nicht sehr erfolgreich waren, sodass der Dienst schon 1931 wieder eingestellt wurde. Die Wagen kamen später bei der Southern Railway zum Einsatz. Ab 1931 baute die GWR eigene luxuriöse Personenwagen, die sogenannten GWR Super Saloons, die in Konkurrenz zu den Pullman-Wagen der anderen Gesellschaften standen. Ein weiteres mal konnt die GWR ihr größeres Lichtraumprofil ausnutzen, dass ihr aufgrund der früheren Konzeption als Breitspurbahn zur Verfügung stand. Die Super Saloons waren noch breiter und damit noch luxuriöser als die Pullman-Wagen.
Das Foto zeigt den erhaltenen Super Saloon King George im April 2019 in Buckfastleigh.

Güterwagen

Hauptartikel: Güterwagen der Great Western Railway

Schmalspurbahnen

Die GWR verfügte auch über einige Schmalspurbahnen in Großbritannien.

Hauptartikel: Schmalspurbahnen der GWR

Joint Railways

Die GWR betrieb zusammen mit anderen Gesellschaften auch einige Joint Railways. So zum Beispiel zusammen mit der Great Central Railway die Great Western and Great Central Joint Railway und zusammen mit der London and North Western Railway die Shrewsbury and Hereford Railway.

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Das GWR Roundel

Von 1934 bis 1942 wurde statt dem alten GWR-Wappen Coat of Arms (rechts oben) das neue runde moderne GWR-Roundel benutzt.

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GWR Collett Corridor Brake Third No. 5883 (Baujahr 1934) der Severn Valley Railway mit Coat of Arms.
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GWR Restaurant Diner Third Diagram No. H40 Carriage No. 9627 (Baujahr 1932) der Severn Valley Railway mit Roundel.

Siehe dazu auch: Personenwagen der GWR

Die GWR in Irland

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Die Fishguard & Rosslare Railways waren seit ihrer Gründung 1894 ein Gemeinschaftsunternehmen das zu je 50 % der GWR und der irischen Great Southern and Western Railway gehörte.
Von Fishguard in Wales nach Rosslare in Irland führt die kürzeste Seeverbindung zwischen Großbritannien und Irland. Neben dem Bau der beiden Häfen nahmen die beiden Gesellschaften auch den Bau einer rund 60 km langen Eisenbahn von Waterford nach Rosslare in Angriff. Außerdem bauten sie die 1,6 km lange Verbindungsbahn von Fishguard in Wales nach Fishguard Harbour. 1906 gingen die Anlagen sowie die von der GWR und GSWR betriebene Fährverbindung in Betrieb. Nach der Verstaatlichung in beiden Ländern übernahmen die irische Córas Iompair Éireann (CIE) (ab 1945) und die British Railways (ab 1948) gemeinsam den Betrieb.

GWR Straßenfahrzeuge

Mit der Einführung ihres ersten Autobus-Service von Helston nach The Lizard 1903 leistete die GWR Pionierarbeit für regelmäßige Busverbindungen in Großbritannien. Sie betrieb auch eine große Flotte von Lieferwagen und Lastkraftwagen.

Hauptartikel: Straßenfahrzeuge der GWR

Die GWR im Modell

Die GWR ist die von Modellbahnern am meisten gewählte Vorbildgesellschaft. Das Anlagenthema "GWR Branch Line Terminus" ist in Großbritannien vergleichbar häufig wie "Zweigleisige Hauptstrecke mit eingleisiger Nebenbahn" in Deutschland.

Entsprechend groß ist die Auswahl an Modellen der GWR. Fast jeder britische Modellbahnhersteller fertigt Modelle oder Zubehör nach GWR-Vorbild.

Quellen und Weblinks

https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Western_Railway — Eintrag in der deutschen Wikipedia
http://www.didcotrailwaycentre.org.uk/ — Great Western Society
http://www.gwr.org.uk/liveries.html — Übersicht über die verschiedenen GWR-Designs, Farben und Embleme
http://en.wikipedia.org/wiki/Coaches_of_the_Great_Western_Railway — Übersicht über GWR Coaches
http://www.angelfire.com/pr/perfinsoc/abstracts/0129.pdf — The GWR in Ireland (PDF)

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