1902 entwickelte James Holden für die Great Eastern Railway (GER) eine spezielle Lokomotive, die einen 300-Tonnen-Zug in 30 Sekunden auf 48 km/h beschleunigen konnte. Die Maschine bekam die Bezeichnung A55 Class, die Nummer 20 und den Spitznamen Decapod. Es war für die damalige Zeit eine enorme Maschine mit fünf gekuppelten Triebachsen (Achsfolge 0-10-0T). Diese bemerkenswerte Lokomotive war allerdings ihrer Zeit weit voraus, zeigte aber eindrücklich genug, dass alles, was man sich von der elektrischen Traktion versprach, auch mit Dampf erreicht werden konnte. Es gab aber keinen regelmäßigen Einsatz für die Decapod. Nach der Beendigung der Testfahrten wurde sie 1906 zu einer Schlepptenderlokomotive mit der Achsfolge 0-8-0 umgebaut (Bild unten).
Sie wurde dann für den Transport von Kohlezügen eingesetzt, erwies sich aber als nicht leistungsfähiger als die Lokomotiven der GER G58 Class, sodass keine weiteren Maschinen gebaut wurden. Sie wurde 1913 verschrottet.
Die Decapod war die erste und neben der MR Lickey Banker die einzige Dampflok mit dieser Achsformel die jemals in Großbritannien gefahren ist.
Bilder
Das Bild stammt aus dem Bildarchiv der ETH Zürich, eine höhere Auflösung finden Sie hier. |
Modelle
Von South Eastern Finecast gibt es einen Bausatz für Nenngröße 00.
Quellen und Weblinks
https://en.wikipedia.org/wiki/GER_Class_A55
https://www.gersociety.org.uk/index.php/locomotives/j-holden/a55
https://www.lner.info/co/GER/decapod/